Polyphenole als Nahrungsmittel-ergänzung

Gesund dank Pflanzenstoffen: Polyphenole zur Nahrungsergänzung

Polyphenole gehören zu einer gesunden Ernährung und kommen in Obst und Gemüse vor. Sie werden auch als sekundäre Pflanzenstoffe bezeichnet.

Obst und Gemüse gelten ihres hohen Vitamingehaltes wegen als gesund. Doch in Broccoli, Bohnen, Himbeeren und Orangen steckt noch viel mehr: Polyphenole sollen besonders gesundheitsfördernd sein. Polyphenole werden auch als sekundäre Pflanzenstoffe bezeichnet und umfassen verschiedene Stoffgruppen. Zu diesen gehören unter anderem Flavonoide, Anthocyane und Tannine. Ihren Namen haben Polyphenole ihrer chemischen Struktur zu verdanken: Es handelt such um mehrere (poly) aromatische Verbindungen (Phenolgruppen), die an einen Ring gebunden sind.

So wirken sich Polyphenole auf die Gesundheit aus

„Polyphenole nehmen positiven Einfluss auf eine Vielzahl von Stoffwechselprozessen im menschlichen Körper.“ (1)

Erst seit wenigen Jahren beschäftigen sich Forscher und Wissenschaftler mit Polyphenolen. Zwar ist es seit Längerem bekannt, dass intensiv gefärbte Obst und Gemüsesorten wie Himbeeren, Brombeeren oder Spinat gesundheitsfördernde Eigenschaften aufweisen. Neben dem hohen Vitamingehalt dieser Lebensmittel spielen die Polyphenole eine besonders große Rolle. Die sekundären Pflanzenstoffe sollen eine entzündungshemmende und krebsvorbeugende Wirkung haben. Interessant ist, dass es sich bei den Polyphenolen eigentlich um Stoffe handelt, die die Pflanze vor Schädlingen schützen sollen. Doch was für einen Wurm eine Überdosis bedeutet, ist für den Menschen gut verträglich und sogar gesund. Sekundäre Pflanzenstoffe kommen in so gut wie allen Pflanzen vor, allerdings unterscheiden sich die Polyphenolgruppen voneinander. So muss man beispielsweise beachten, dass die im Tee enthaltenen Tannine eine andere Wirkungsweise haben als Anthocyane.

„Die Forscher haben beobachtet, dass der Saft des Granatapfels mit der Hemmung der Oxidation der LDL und einer Verlangsamung der Entwicklung der Atherosklerose assoziiert war.“ (2)

Polyphenole wirken sich vor allem vorbeugend auf die Gesundheit aus und werden in erster Linie zu diesem Zweck eingesetzt. Flavonoide und Anthocyan fangen freie Radikale ab, die das Altern der Zellen beschleunigen. Außerdem konnte in Studien nachgewiesen werden, dass die sekundären Pflanzenstoffe des Granatapfels Fettablagerungen in den Blutgefäßen vorbeugen und sich somit die Wahrscheinlichkeit, an Atherosklerose zu erkranken, verringert. Nicht nur die in Obst und Gemüse vorkommenden Polyphenole werden als präventive Gesundheitsmaßnahme eingesetzt: Der Wirkstoff Taxifolin kommt im Stamm der Lärche vor und findet als Mittel zur Krebsprävention Verwendung. Zu Taxifolin liegen zahlreiche Studien vor, in denen eine ganze Reihe positiver Wirkungen beobachtet werden konnte. Laut einer 2013 veröffentlichten Studie zeigen Isoflavone eine präventive Wirkung auf die Knochengesundheit. Isoflavone gehören zur Klasse der Flavonoide und zeichnen sich durch eine gelbliche Färbung aus. Sie kommen vor allem in Sojabohnen vor.

Nahrungsergänzungsmittel mit Polyphenolen

Möglicherweise gehören Sie zu denjenigen Menschen, die für ihr Leben gern Obst und Gemüse essen. Allerdings müssten wir, um möglichst viele Polyphenolklassen zu uns zu nehmen, fortwährend verschiedene Obst- und Gemüsesorten konsumieren. Dies geht nicht nur an den Geldbeutel, sondern ist oft auch logistisch kaum möglich. In solchen Fällen schaffen Nahrungsergänzungsmittel Abhilfe. Tabletten, die sekundäre Pflanzenstoffe enthalten, eignen sich perfekt zur Nahrungsergänzung.

Diese Lebensmittel haben einen besonders hohen Polyphenolgehalt

Brombeeren, Himbeeren, Heidelbeeren und Erdbeeren: Sie sind nicht nur lecker und optisch ansprechend, sondern enthalten auch besonders viele sekundäre Pflanzenstoffe. In diesem Zusammenhang einsame Spitze ist die Aronia (Apfelbeere): Pro 100 g enthält die aus Nordamerika stammende Frucht 1.700 mg Polyphenole. Sie können die Beeren als Smoothie, Fruchtsalat oder gesunde Nachspeise mit Joghurt genießen.

Grünem Tee werden seit geraumer Zeit fast magische Eigenschaften zugesagt. Er soll Tumorzellen ausbremsen und vor Herzkrankheiten schützen. Forscher haben diese Aussagen bestätigt. Grund dafür ist der hohe Polyphenolgehalt der Teesorte aus Südostasien.

„Zudem sind tumorpräventive, neuroprotektive sowie Blutdruck- und ­cholesterolsenkende Eigenschaften beschrieben.“(3)

Auch Gewürze enthalten Polyphenole – schließlich haben wir es ja mit Pflanzen zu tun. Wenn Sie nächstes Mal Plätzchen backen, Glühwein zubereiten oder einen Baiserkuchen garnieren, greifen Sie zu Nelken, Zimt, Sternanis und Pfefferminze. Und auch Kaffeefreunde können aufatmen, denn ihr Lieblingsgebräu enthält ebenfalls große Mengen an Polyphenolen. Allerdings sollte man auf Milch verzichten, da diese die Wirkung der Polyphenole ausbremsen kann.

Schokolade als Polyphenollieferant

„Schon seit den 1950er Jahren werden die Polyphenole im Kakao untersucht, damals galt das Interesse aber mehr deren Geschmackseigenschaften.“ (4)

Hand aufs Herz: Haben Sie sich nicht auch schon gewünscht, Ihren Schokoladenkonsum wissenschaftlich rechtfertigen zu können? Nun haben Sie guten Grund zum Naschen: Dunkle Schokolade enthält rund 1,6 g Polyphenole pro 100 g. Allerdings sollte der Kakaoanteil 85 % betragen. Am besten greifen Sie zu dunkler Schokolade mit Pekannüssen, da diese ebenfalls eine beachtliche Menge an sekundären Pflanzenstoffen enthalten.

Olivenöl – flüssiges Gold mit sekundären Pflanzenstoffen

„Je reifer die Oliven, desto weniger Polyphenole enthalten sie. “ (5)

Über Mozzarella und Tomaten geträufelt, schmeckt Olivenöl einfach himmlisch. In der Mittelmeerregion ist die gesundheitsfördernde Wirkung von Olivenöl seit Jahrtausenden bekannt. Neben ungesättigten Fettsäuren enthält Olivenöl auch Polyphenole. Der wichtigste sekundäre Pflanzenstoff in Oliven ist das Oleuropein. Je höher der Polyphenolgehalt, desto hochwertiger ist das Olivenöl. Es empfiehlt sich, Salate und andere Speisen mit Olivenöl anzurichten und auf gekaufte Dressings zu verzichten.

(1)https://www.fh-erfurt.de/lgf/fileadmin/GB/Dokumente/Forschung/Bioaktive_Substanzen_im_Gemuese.pdf
(2)https://www.nutranews.org/de–antioxidantien–der-granatapfel-die-frucht-gotter–83
(3)https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-202018/genussgetraenk-mit-zusatznutzen/
(4)https://www.ernaehrungs-umschau.de/fileadmin/Ernaehrungs-Umschau/pdfs/pdf_2007/09_07/EU09_520_525.qxd.pdf
(5)https://www.olivenoelkontor.de/wissenswertes/rund-um-olivenoel/polyphenole-mit-ursaechlich-fuer-gute-olivenoelqualitaet